Clara Schumann:
Ein Leben zwischen Bühne und Familie

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Saskia Krumbholz  | 29. August 2024

Clara Schumann habe ich als selbstbewusste Frau neben Robert Schumann kennengelernt. In meinem Studium habe ich jedoch nur Robert Schumann studiert. Welche Größe und welche Stärke Clara Schumann gehabt haben muss, als erfolgreiche Pianistin aufzutreten, zu komponieren, eine Familie mit acht Kindern zu managen, das habe ich erst viel später wahrgenommen.

In diesem Beitrag stelle ich Clara Schumann kurz vor und verweise auf die heutige Aufführung der bekanntesten Werke – mit Link zu Spotify.

Clara Schumann: Ein Leben zwischen Bühne und Familie

Clara Schumann, geborene Wieck, hat eine außergewöhnliche Karriere als Pianistin, Komponistin und Pädagogin im 19. Jahrhundert gemacht und das ist besonders bemerkenswert, da sie in einer Zeit lebte, in der Frauen in der Musikszene selten Anerkennung fanden. Geboren am 13. September 1819 in Leipzig, begann Clara schon früh, ihre musikalischen Talente zu entfalten, gefördert von ihrem Vater Friedrich Wieck, der ein angesehener Klavierlehrer war.

Karriere gegen alle Widerstände

Clara Schumann war nicht nur eine herausragende Pianistin, sondern auch eine talentierte Komponistin. Trotz der gesellschaftlichen Barrieren ihrer Zeit schuf sie bedeutende Werke wie das Klavierkonzert in a-Moll, op. 7, das sie im Alter von 16 Jahren vollendete, sowie das Klaviertrio in g-Moll, op. 17. Diese Kompositionen sind bis heute bekannt und geschätzt.

Ihre Rolle als Frau in einer männerdominierten Welt machte ihre Errungenschaften umso bemerkenswerter. Clara war nicht nur Künstlerin, sondern auch Mutter von acht Kindern und Ehefrau des Komponisten Robert Schumann. Nach seinem frühen Tod im Jahr 1856 übernahm sie die finanzielle Verantwortung für die Familie und setzte ihre Karriere als Konzertpianistin fort.

Einfluss und Vermächtnis

Clara Schumann war eine Pionierin, die den Weg für zukünftige Generationen von Musikerinnen ebnete. Sie war eine der ersten, die Konzerte auswendig spielte, eine Praxis, die heute Standard ist. Ihr Einfluss erstreckte sich auch auf die Förderung und Unterstützung anderer Musiker, darunter Johannes Brahms, mit dem sie eine enge Freundschaft pflegte.

Trotz ihrer eigenen Erfolge wurde Clara Schumann oft im Schatten ihres Mannes und anderer männlicher Zeitgenossen gesehen. Doch ihr Beitrag zur Musikgeschichte ist unbestreitbar. Ihre Werke werden heute wiederentdeckt und geschätzt, und ihr Leben dient als Inspiration für viele Frauen in der Musik.

Clara Schumanns Werke heute

Clara Schumanns Werke werden von zahlreichen zeitgenössischen Pianistinnen in ihren Konzertprogrammen aufgeführt. Einige Interpretinnen sind:

  • Beatrice Rana: Die italienische Pianistin hat Clara Schumanns Klavierkonzert in a- Moll mit den Berliner Philharmonikern aufgeführt und damit ihre Wertschätzung für Schumanns Werk gezeigt-
    Das Klavierkonzert Nr. 1, a-Moll, op.7 hat Beatrice Rana auf Spotify mit dem Chamber Orchestra of Europe eingespielt.
  • Isata Kanneh-Mason: Sie hat ein Album mit dem Titel Romance – The Piano Music of Clara Schumann veröffentlicht, das verschiedene Werke Clara Schumanns umfasst. Kanneh-Mason setzt sich aktiv dafür ein, Schumanns Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
    Das Album von Isata Kanneh-Mason kann man auf Spotify anhören.
  • Anne-Sophie Mutter: Die berühmte Geigerin hat gemeinsam mit Pablo Ferrández und Lambert Orkis Clara Schumanns Klaviertrio aufgenommen, was die anhaltende Relevanz ihrer Kammermusikwerke unterstreicht.
    Hier geht’s zum ersten Satz des Trio g-Moll für Klavier, Violine und Violoncello, op. 17 auf Spotify.

Auf der Webseite der „Gramophone“ sind im Juni 2024 Clara Schumanns Top 20 der besten Einspielungen erschienen.

Auch die Berliner Philharmoniker haben sich in ihrer Orchestergeschichte mit der Komponistin, Pianistin und Pädagogin Clara Schumann auseinandergesetzt.

Wer mehr über Clara Schumann erfahren möchte, kann in der Inselstraße in Leipzig das Schumannhaus besuchen.

Bild: Permission of Elliot & Fry, London